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Stift Klosterneuburg

Die Münzsammlung des Stiftes zählt rund 30.000 Exemplare. Sie besteht zu einem Drittel aus römischen Fundmünzen, die über Jahrhunderte hier, im Bereich eines Römerlagers, zutage gekommen sind. Ferner enthält sie mittelalterliche und neuzeitliche Münzen; Medaillen; Kleinmedaillen; Orden. Bemerkenswert sind ein Schatzfund von 483 byzantinischen Skyphaten (1160/1260), einer von 242 böhmischen Pfennigen (1250/1276), sowie eine alte Talersammlung von neunhundert Stück aus dem 15.-18. Jahrhundert. Kürzlich wurde sie durch eine Sammlung von rund zweitausend silbernen Sondermünzen des 20. Jahrhunderts aus aller Welt bereichert. Die Katalogisierung der Bestände begann 1772, derzeit ist ein digitaler Katalog in Arbeit.

Geschichte der Münzsammlung

1971

  • Das Institut für Numismatik arbeitet in 11 Exkursionen an der Münzsammlung, ordnet das Material und katalogisiert es. Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Bestände wurden grob geordnet.

    1971–1972, 1978–1982, 2004–2005

1945

  • Die Münzen aus den klösterlichen Sammlungen befinden sich im Stift St. Florian, wo sie nach dem Kriegsende gesammelt wurden. Der Rest der Sammlung des Stifts Klosterneuburg gelangt zurück ans Stift. Von den 169 Goldmünzen kamen nur mehr 15 zurück.

    1945–1950

1943

  • Neben 117 numismatische Werke in 195 Bänden, werden 13.000 Münzen (inkl. 169 Goldmünzen) und 2.000 Medaillen nach Linz abtransportiert, um im Führermuseum in Linz (das noch gebaut werden muss) mit anderen klösterlichen Sammlungen vereint zu werden. Danach werden aufgrund der Kriegsereignisse die wertvolleren Objekte im Salzbergwerk bei Aussee versteckt. Die übrigen Objekte werden nach Hohenfurth transportiert. Eine Kiste an Münzen wurde von Frau Büttner gerettet und wurde an Erzbischof Rohracher in Salzburg verkauft.

    1943

1941

  • Das Stift wird aufgehoben. Die numismatische Sammlung wird vom KHM in Wien betreut.

    1941–1945

1938

  • Das Stift meldet der Deutschen Reichsbank, dass sich in der Sammlung 138 Goldmünzen befinden.

    1938

1888

  • Aufbewahrung der Münzsammlung in der Prälatur

    1888–1938?

1877

  • Die Münzsammlung wird vom Chorherr Ferdinand Schölzig zum Teil neu geordnet.

    1877–1888

    Ferdinand Schölzig

1826

  • Versuch des Stiftsarchivars Engelbert Stoy einen aktuellen Münzkatalog zu erstellen. Vorhaben stößt auf Widerstand des Propstes.

    1826

    Engelbert Stoy

1809

  • Das Stift muss erneut Objekte verkaufen: Insgesamt soll es sich dabei um 1,5 kg an Goldmünzen handeln.

    1809

1805

  • Aufgrund der frz. Besatzung muss Besitz aus den Sammlungen verkauft werden, um Kontibutionen zu leisten. Das Stift verkauft daher seine Medaillen und Denkmünzen.

    1805

1783

  • Der numismatische Bestand aus dem aufgelassenen Chorherrenstift St. Dorothea in Wien kommt an das Stift Klosterneuburg.

    1783

1780

  • Der Chorherr Hieronymus Perger erwirbt eine numismatische Sammlung für das Stift.

    vor 1790

    Hieronymus Perger

1772

1737

  • Nach E. Specht erfindet Benedict Prill einen römischen Münzfund aus "Silberlingen", um sie als "grundlegende Quelle für sein Geschichtswerk" zu verwenden. Als Vorlage für seine Zeichnungen dient ihm eine Auswahl an Münzen aus der Sammlung.
    Specht 2018, 98-99
    1737

1736

  • Beim Abriss eines baufälligen Gebäudes im Stiftsareal werden römische Provinzialprägungen samt Gefäß und Deckel gefunden. In diesem Areal befand sich seit der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. ein römisches Militärlager.
    Specht 2018, 95-98
    1736

1133

  • Umwandlung des Kollegiatkapitels in ein Kloster der Augustiner-Chorherren

    1133

1114

  • Das Stift Klosterneuburg wurde als weltliches Kollegiatskapitel von Markgraf Leopold III. und seiner Gemahlin Agnes gegründet.

    1114

    Agnes von Waiblingen Leopold III.